Hund biss Siebenjährige in Tirol ins Gesicht

Mädchen mit schweren Verletzungen in Innsbrucker Klinik eingeliefert

Ein Mann borgt sich den Hund eines Freundes aus und geht spazieren. Zwei einheimische Kinder begleiten die beiden. Das kleine Mädchen will den großen Hund an der Leine führen. Es stolpert und fällt, das scheint der Auslöser für den Angriff des Hundes gewesen zu sein.

Das Unglück passiert am 23.August in Matrei am Brenner, der Ort liegt im nördlichen Teil des Wipptals, etwa 17 km südlich von Innsbruck. Ein dreijähriger Rottweiler hat am Sonntag in Statz, das zur Gemeinde Matrei gehört, einem siebenjährigen Mädchen ins Gesicht gebissen. Wie die Polizei berichtete, führte das Kind den Hund an der Leine, als das Mädchen stürzte und das Tier daraufhin auf die Siebenjährige losging. Der Rottweiler biss ihr zweimal ins Gesicht.

Ein 31-jähriger Italiener war mit dem Hund, der einem Bekannten gehörte, spazieren gegangen. Er wurde dabei von zwei einheimischen Kindern begleitet. Der Italiener übergab schließlich der Siebenjährigen die Leine. Als er die Schreie des Mädchens, das hinter ihm war, hörte, drehte er sich sofort um und sah, wie der Rottweiler auf das Kind losging.

Der Italiener hob das Mädchen daraufhin sofort auf. Der Hund ließ sich jedoch nicht beruhigen und biss der Siebenjährigen auch noch ins Gesäß. Das Mädchen musste mit schweren Verletzungen im Gesicht und am Gesäß in die Innsbrucker Klinik eingeliefert werden.

Hunde verborgen ist keine gute Idee

Jeder Hund hat seine Eigenheiten, als Besitzer kennt man die oder sollte sie kennen. So wie der Hund, hat auch der Hundeführer seine ganz persönliche Art, den Hund zu führen. Aus diesen beiden Faktoren ergibt sich, wie Hund und Mensch gemeinsam agieren. Verborgt man nun einen Hund, dann werden diese beiden Faktoren neu gemischt. Der gerade erwachsen gewordene Rottweiler, war mit einer ihm weniger vertrauten Person unterwegs. Vertrauen spielt bei der Führung eines Hundes allerdings eine große Rolle.

Kleine Kinder können keine Hunde „führen“

Ein 7-jähriges Kind wir von einem Hund noch nicht als „Führungspersönlichkeit“ wahrgenommen. Übergibt man einem Kind die Leine eines Hundes, dann ist dieser Hund mehr oder minder im „Freilauf“ mit einem „Anhängsel“ an der Leine. Der 31-jährige Italiener hätte demnach beide unter Kontrolle haben müssen. Die erste Bissverletzung im Gesicht ergibt sich aus diesem Umstand und dem Größenverhältnis der Beteiligten. Ab diesem Moment dürfte die Situation eskaliert sein und die weitere Handlungskette hat vermutlich zu dem zweiten Biss im Gesäß des Mädchens beigetragen. Da der Hund ohne Bezugsperson unterwegs war, denn der 31-jährige Italiener war nicht der Halter des Hundes, war ein schneller Abbruch, der Handlungen des Hundes vermutlich nicht möglich.

Als Hundeführer muss man wissen, dass man, wenn man die Leine einem Kind übergibt, zwei Lebewesen unter Kontrolle halten muss, den Hund und das Kind. Weder APA, noch Polizeimeldung verraten ob das Kind einen engeren Bezug zum Hund hatte. Der Hergang des Unfalls lässt vermuten, eher nicht. Hunde gehen mit Kindern aus dem eigenen Familienverband vorsichtiger um, als mit fremden Kindern. In diesem Fall dürfte sich der Hund Distanz zu einem „Anhängsel an der Leine“ verschafft haben aber das ist Spekulation ohne die näheren Umstände zu kennen.

Fazit

Kinder wollen gerne Hunde an der Leine „führen“, als Hundehalter muss man dabei aber zwei Dinge bedenken: Ist man in der Lage seinen Hund in jeder Situation im Freilauf zu kontrollieren? Ist der Hund ruhig und kinderfreundlich genug um dem Hundehalter, in einer unvorhergesehenen Situation, genug Zeit zum Handeln zu geben? Nur wenn man beide Fragen positiv beantworten kann, sollte man die Leine in die Hand eines Kindes legen.

Quelle: APA

Bild: Pexels

Kommentar verfassen