Im Zuge von Corona ist die Nachfrage nach Hunden extrem angestiegen, seriöse Züchter können die Nachfrage nicht befriedigen und das ruft Vermehrer auf den Plan. Getarnt als liebevolle Hobbyzüchter verkaufen sie im Netz viel zu jungen und zudem oft kranke Hundebabys. Welpen mit sieben bis acht Wochen werden mit falschen Papieren an den Mann oder die Frau gebracht. Meistens, wohlgemerkt nicht immer, sind diese Vermehrer „im Osten“ zu Hause. Mit verantwortungsvollen Züchtern haben sie nichts gemein. Im Osten sind nicht nur Vermehrer, sondern auch sehr gute Züchter beheimatet. Die leiden sehr unter dem Vorurteil, das gerade entsteht: „Hunde aus dem Ausland kommen vom Vermehrer und sind krank“. Das stimmt natürlich nicht. Es ist vielmehr eine Pauschalierung, die sich negativ auf die seriöse Hundezucht auswirkt.

Hunde aus dem Ausland können auch von einem seriösen Züchter stammen

Es gibt Hunderassen, die in Österreich oder in Deutschland nicht gezüchtet werden, Liebhaber dieser Rassen müssen daher ihre Vierbeiner aus dem Ausland holen. Bei manchen Rassen kann es sein, dass es in Österreich oder Deutschland keine guten heimischen Züchter gibt, im Ausland dagegen schon. Daher holen Rasseliebhaber ihren Hund auch aus diesem Grund aus dem Ausland, zum Beispiel von östlichen Nachbarn, wenn dort das Angebot besser ist als bei heimischen Kennels. Auch Züchter hätten ein Problem, wenn sie keine Hunde importieren könnten. Es ist üblich die eigenen Blutlinien durch Importe aufzufrischen.

Die Pauschalisierung, dass ein Auslandshund automatisch ein Problemhund ist, die ist falsch

Die seriöse Hundezucht hätte eine Krise, wenn keine Hunde importiert würden. Moderne Hundezucht ist global vernetzt. Kampagnen gegen den illegalen Welpenhandel ignorieren das, die seriösen Züchter fallen daher durch den Rost und werden mit in einen Topf geworfen. Dabei liegen zwischen einem seriösen Züchter und einem Vermehrer Welten. Der eine trägt zum Erhalt einer Rasse bei und kümmert sich gut um seine Tiere, der andere sieht einen Hund als Ware, die er schon mal beschädigt an den Mann bringt. Hier sind die großen Zuchtverbände gefragt, sie müssen für die notwendige Abgrenzung sorgen. Geld genug für Kampagnen sollten sie haben.

Bei illegalen Welpenhandel geht es meist um Hunde aus Massenproduktion oder „Hobbyzucht“

Vermehrer nennen sich gerne „Hobbyzüchter“, das klingt besser gegenüber den potentiellen Kunden. Mit einem seriösen Züchter haben sie trotzdem wenig gemein, denn Hundezucht ist mehr als eine Hündin zu belegen. Massenproduktion, das sind Puppy Mills, Zuchtanlagen wo Hündinnen unter grausamen Bedingungen am Fließband werfen. Viele Welpen, die aktuell im Internet und von Hundehändlern angeboten werden, stammen aus solchen Quellen. Puppy Mills haben es in Österreich und Deutschland schwer, denn die Kontrollen sind zwar nicht perfekt aber gut genug um solche Betriebe schnell auffliegen zu lassen. Auch Hobbyzucht unterliegt im deutschsprachigen Raum Auflagen. Im Osten ist das anders. Daher kommt „die Ware Hund“ meist aus den östlichen Nachbarländern. In Kampagnen wird daraus schnell „die Hunde aus dem Ausland“.

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