50 Jahre verschwunden: Wilde „singende Hunde“ in Indonesien wiederentdeckt
Das Forschungsportal „PNAS“ bestätigt, dass es sich bei den vor rund vier Jahren erstmals gesichteten Wildhunden in Indonesien um sogenannte Neuguinea-Dingos handle. Die Tiere sind als „singende Hunde“ bekannt, weil sie ähnlich hohe Töne von sich geben, wie Buckelwale es tun.
Gen-Tests und Rückzüchtung
Vor etwa 50 Jahren wurde diese besondere Hunderasse als ausgestorben verzeichnet. Lediglich eine kleine Zahl an Tieren wurde seither in Reservaten und Zoos gehalten. 2016 wurde ein wild lebendes Rudel entdeckt, zwei Jahre später konnte ein Team von Wissenschaftlern Blutproben sammeln. Diese glich man mit in Gefangenschaft lebenden Neuguinea-Dingos ab.
Ein Vergleich mit den Tieren aus Reservaten ergab, dass die Genetik der wild lebenden Dingos, jener der in Gefangenschaft lebenden eine hohe Ähnlichkeit aufweist. Der genetische Code deckt sich zu etwa 70 Prozent. Die Differenz führen die Wissenschaftler auf die „quasi Inzucht“ der gefangenen Hunde zurück. Da diese immer wieder untereinander gepaart wurde, sei eine genetische Diversität nicht möglich gewesen. Nun sollen die in Gefangenschaft gehaltenen Tiere mit den wildlebenden Dingos gepaart werden, um eine „Rückzüchtung“ der „originale“ Hunderasse zu ermöglichen.
Neuguinea-Dingos sind selten, sie sind exotisch. Sie besitzen diese wunderschöne, harmonische Vokalisierung, die man nirgendwo sonst in der Natur findet, also wäre der Verlust dieser Spezies nichts Gutes.
Elaine Ostrander PNAS
Man sollte die „singenden“ Hunde erhalten
Der Neuguinea-Singhund ist ein sehr seltener Canidae, der im Hochland von Neuguinea lebt und in freier Wildbahn das größte Landraubtier auf der Insel Neuguinea ist. Diese Hunde erzeugen eine charakteristische Vokalisation, einen Gesang, der als „Wolfsheulen mit Obertönen des Walgesangs“ beschrieben wird. Die „singenden“ Hunde sind fast ausgestorben. Der Grund dafür: Der fortschreitende Verlusts von Lebensraum und das Eindringen von Rassehunden und Dorfhunden in ihr Habitat.
Die „New Guinea Highland Wild Dog Foundation„
Die NGHWDF ist ein wissenschaftliches Projekt, das die „singenden Hunde“ erhalten möchte. Die von James K McIntyre und Dr. Brisbin gegründete Stiftung betreibt Feldforschung vor Ort. Auf der Facebook Seite von NGHWDF sind spannende Videos der wilden Hunde zu sehen.
Die Expedition
2016 wurde eine erste Feldforschung im 3460m bis 4400m hoch gelegenen Hochland am Fuß des Sudirman Gebirgszuges durchgeführt. Dieses schwer zugängliche Gebiet liegt in der Nähe von Pucak Jaya in der indonesischen Provinz Papua-Neuguinea. Die abgelegenen Gebiete neben der Grasberg-Goldmine sind Almwiesen mit Sträucher, Gräser und Kräuter am Fuß von Gletschern. Die Zwischenzone besteht aus kargen Felsen, bedeckt von Flechten und Moosen. Nur wenige Vogel- und Säugetierarten haben sich diesen harten Umständen angepasst. Hochgebirgsseen und steile Täler dominieren die Landschaft. Zum Zeitpunkt der Expedition schwankte die Temperatur von 2 Grad Celsius in der Nacht auf 11 Grad Celsius während des Tages. Die Morgen waren im Allgemeinen klar, verschlechterten sich aber schnell zu niedrigeren Temperaturen mit Nebel und leichten bis starken Niederschlägen für den Rest der Tageslichtstunden und oft durch die Nacht. In diesem Habitat hat man die „singenden“ Hunde gefunden.