Welpenhandel per Reisebus

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Polizei stoppt Reisebus mit illegalen Welpen im Kofferraum

Der Handel mit billigen Hunden boomt. Trotz Aufklärung, treibt die „Geiz ist Geil“ Mentalität, den Markt mit billigen Hunden aus den Oststaaten Europas an. Ein Reisebus aus Serbien wurde kürzlich an der österreichischen Grenze gestoppt, im Kofferraum waren Hunde. Die Kronen Zeitung schreibt dazu:

Skrupelloser Tierhandel ist einer der einträglichsten Geschäfte profitgieriger Krimineller. Einen illegalen Transport stoppten jetzt Beamte an der Grenze Nickelsdorf. Im Frachtraum eines serbischen Reisebusses entdeckten sie Boxen mit insgesamt 18 Hunden, davon 16 Welpen. Für zwei Vierbeiner kam die Rettung zu spät.

Kronen Zeitung 11.9.2020

Ein serbischer Reisebus erreicht den Grenzübergang Nickelsdorf. Aufgrund der aktuellen Pandemie gibt es wieder vermehrt Grenzkontrollen. Der Bus kommt aus Serbien, dort sind die Infektionszahlen hoch. Polizei, Zoll und Gesundheitsbhörde kontrollieren den Reisebus. Als sie den Kofferraum öffnen, finden sie Hunde. Die werden beschlagnahmt. Immerhin wird der Reisebus zurückgeschickt, das wird sich herumsprechen, Busfahrer werden vermutlich seltener illegale Welpen transportieren.

Aufklärung gibt es genug

An Aufklärung mangelt es im Netz nicht. Die Käufer haben auch nicht die Ausrede, dass sie keine Informationen aus dem Internet beziehen könnte, denn sie kaufen ihre Hunde per Mausklick. In Kleinanzeigen und im Internet werden viele Hundewelpen angeboten, die aus Hundefabriken aus dem Ausland stammen. Händler werben damit, eine große Auswahl verschiedener (Mode-)Rassen anbieten zu können. Oft werden die jungen Hunde sehr günstig angeboten, aber mittlerweile versuchen sich illegale Hundehändler auch als seriöse Züchter auszugeben und verlangen höhere Preise. Die Sehnsucht nach dem „Schnäppchen“ und Betrug liegen nah nebeneinander.

Kampagne welpenhandel.at von der Österreichischen Tierärztekammer

Die wohl beste Aufklärungsseite hat die Österreichische Tierärztekammer gestartet. Auf www.illegalerwelpenhandel.at kann sich der Käufer in Spe darüber informieren, was es bedeutet einen Billighund aus unklarer Herkunft zu kaufen. Die Tierärztekamme informiert über die Krankheiten dieser Welpen, über das damit verbundene Leid und die anfallenden Kosten und sie informiert auch über das Leid der Mutterhündinnen, denn hinter jedem billigen putzigen Welpen steht auch ein Muttertier, dessen kurzes Leben eine Hölle auf Erden ist. Es lohnt sich diese informative Webseite durchzulesen, bevor man sich für einen Hund entscheidet.

Per Mausklick zum Welpen: Das Geschäft mit der Ware Hund (SPIEGEL TV für ARTE Re:)

Die „Hundemafia“ lernt dazu

Die Hunde werden im Internet meist als Welpen aus einer „liebevollen Familienzucht“ angeboten. Konnte man früher, bereits anhand der Rechtschreibung und Formulierung dieser Inserate, erkennen, dass es sich um Hundehändler oder Vermehrer handelte, so ist das heute schwierig. Die Hundehändler haben dazugelernt, jedenfalls was die Rechtschreibung betrifft. Die Ausreden, warum das Muttertier nicht präsentiert werden kann, sind kreativer geworden.

Große Nachfrage nach billigen Hunden

Die Nachfrage ist groß, das seriöse Angebot anscheinend zu klein oder zu teuer. Finden Suchende im Tierheim oder beim Züchter nicht den richtigen Hund, wird im Internet gesucht. Eine beliebte Plattform für Tierkäufe ist Ebay, allerdings inserieren dort vorwiegend Vermehrer und Welpenhändler.

Hinweis auf eine unseriöse Quelle sind etwa verdächtige Übergabeorte, wie auf einem Parkplatz zum Beispiel, manchmal in Hundezonen oder ganz einfach auf offener Straße. Die Welpen werden häufig zu früh zur Abgabe eingestellt, meist sind sie weder entwurmt, noch geimpft. Die Prägephase findet bei diesen Hunden, die zu früh abgegeben werden, nicht statt. Sie haben später oft Auffälligkeiten in ihrem Sozialverhalten. Die Sterberate von Vermehrerwelpen ist hoch und damit wird das Schnäppchen schnell zum teuren Hund.

Die Berliner haben dazu eine gute Idee, dort muss man sich beim Kauf eines Hundes, der noch kein Jahr alt ist, eine Kopie des Sachkundenachweises vom Verkäufer geben lassen.

Text: dogNEWSdieSEITE

Bild: Pexels

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