Iditarod, das ist der Härtetest für Schlittenhunde in Alaska. Das härteste Schlittenhunderennen der Welt ist auch 2021 gestartet. Allerdings hat das Rennen am Sonntag, den 17.März 2021 in Alaska unter erschwerten Pandemie- Bedingungen begonnen. Der «Iditarod» wird daher in diesem Jahr nicht wie sonst einem Pfad von Anchorage, der größten Stadt des US-Bundesstaats, bis ins rund 1600 Kilometer entfernte Nome an der Beringsee folgen. Die 47 gemeldeten Gespanne kehren 2021 auf etwa der Hälfte der Strecke um und fahren nach Anchorage zurück. Wegen der Corona-Pandemie übernachten die Teilnehmer nicht in Dörfern entlang der Strecke, sondern in Zelten außerhalb der Siedlungen und zusätzlich werden alle Teilnehmer und ihre Begleitteams mehrfach getestet.

Die Geschichte hinter dem Iditarod

Der Iditarod wurde 1973 gegründet und hat seinem Namen von einem Fluss und einem heute verlassenen Ort im Westen Alaskas. Das Rennen erinnert an eine Hundeschlitten-Expedition im Jahr 1925, bei der Impfstoff zur Bekämpfung eines Diphtherie-Ausbruchs nach Nome gebracht wurde. Auf dem Iditarod-Trail wurden im 20. Jahrhundert auch Waren und Post transportiert. Die Länge der Rennstrecke entspricht ungefähr der Entfernung zwischen Hamburg und Barcelona

Auch 2021 findet das Rennen während der Pandemie statt

Die ersten der mehreren Dutzend teilnehmenden Gespanne erreichen ihr Ziel üblicherweise nach rund neun Tagen. Aufgrund der Pandemie ist die Strecke 2021 verkürzt. Statt den üblichen 1.600 Kilometern werden in diesem Jahr nur 1.350 Kilometer gefahren. Schon 2020 hatte die Pandemie Auswirkungen auf das Rennen, der norwegische Gewinner Thomas Waerner saß damals in Alaska fest. Er hatte nach seinem Sieg Mitte März wegen Reisebeschränkungen bis Anfang Juni nicht in seine Heimat zurückkehren können. Waerner ist in diesem Jahr nicht erneut am Start. Dieses Jahr erreicht der zweifache Yukon Quest Champion Brent Sass aus Eureka (Alaska) als erster Musher, den Halbzeitpunkt des Iditarod Rennen. Sass kam heute, Donnerstag, den 11.3.2021 um 18:08 Uhr am Iditarod Kontrollpunkt mit 14 Hunden an.

Der Halfway Award ehrt Dorothy G. Page, die “Mutter des Iditarod”, dem Härtetest für Schlittenhunde

Der erste Musher am Halbzeitpunkt bekommt einen Preis. Brent Sass hat nun die Wahl zwischen 3.000 USD in Goldnuggets oder ein Smartphone mit einem Jahr kostenlosem GCI-Service. Der sogenannte „Halfway Award“ ist eine Trophäe aus Alaska-Birke und Marmor gefertigt, mit Foto von Dorothy G. Page. Man überreicht ihn allerdings nur symbolisch, denn er hat seinen permanenten Ehrenplatz im Iditarod-Hauptquartier.

Ein Musher testet positiv auf Covid-19

Das Iditarod hat seinen ersten Coronavirus-Fall bekannt gegeben. Gunnar Johnson aus Minnesota testete am Kontrollpunkt in McGrath, in der Nähe von Rennmeile 310, positiv auf COVID-19. Die Rennleitung verordnete aufgrund der Pandemie für alle Teilnehmern einen dreimalig negativen Covid-19 Test. Der letzte Abstrich fand nur Stunden vor dem Start statt. Während des Rennens nimmt man an den Kontrollpunkten Abstriche. Am Checkpoint in McGrath, der sich in einem Flugzeughangar außerhalb der Stadt befindet, testete Gunnar Johnson positiv. Für Johnsons war es sein drittes Iditarod, er lief mit Hunden aus dem Zwinger von Jim Lanier. Bei seinem letzten Iditarod im Jahr 2017 belegte Johnson den 48ten Rang.

COVID kann jedem passieren. Wir haben alles getan, was wir konnten, um die Sicherheit von allen zu gewährleisten. Jim und ich wurden im Februar vollständig geimpft. Bitte behaltet Gunnar Johnson in euren positiven Gedanken. Er hat so hart gearbeitet, um zu trainieren und sich auf das Iditarod vorzubereiten

Laniers Frau, Anna Bondarenko, auf Facebook 10.3.2021

Der Tierschutz sieht das Rennen kritisch

Von Tierschutzseite kommt viel Kritik. Das Rennen ist hart und fordert von den teilnehmenden Hunden viel, manchmal zu viel. Immer wieder kommen Hunde bei dem Iditarod zu Tode. PETA kritisiert dieses Rennen scharf. Laut Peta sind bisher insgesamt 150 Hunde beim Iditarod umgekommen. Die Veranstalter bestreiten das, allerdings veröffentlichen sie keine eigenen Zahlen. 2016 sorgte die kanadische Dokumentation „Sled Dogs“, ein Film über die Haltung von Schlittenhunden und ihren Einsatz bei Rennen und Touristentouren, für einen Skandal. Ein bedeutender Sponsor des Rennens, die US-Bank Wells Fargo, beendete daraufhin nach 29 Jahren seine Unterstützung. Iditarod, der Härtetest für Schlittenhunde hat auch seine Schattenseiten.

Die im Iditarod eingesetzten Hunde müssen bis zu 160 Kilometer am Tag laufen. Sie durchqueren eiskalte Winde, Temperaturen unter Null, trügerische Eisflächen und Schneestürme, in denen sie kaum etwas sehen. Einige Hunde tragen zwar Schneeschuhe, doch trotzdem erleiden viele Hunde Schnitte, Blutergüsse und Abschürfungen, wenn sie über die lange Strecke auf gefrorenem Boden laufen.

PETA

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