Ein sogenannter „Vektor“ surrt, sticht und hinterlässt juckende Einstichstellen, wir alle kennen „Vektoren“ sehr gut. Die EFSA sagt dazu: „Ein Vektor ist ein lebender Organismus, der Krankheitserreger von einem infizierten Tier auf einen Menschen oder ein anderes Tier überträgt. Bei Vektoren handelt es sich häufig um Arthropoden (Gliederfüßer), z.B. Stechmücken, Zecken, Fliegen, Flöhe oder Läuse. Vektoren können Infektionskrankheiten entweder aktiv oder passiv übertragen. Biologische Vektoren, wie Stechmücken und Zecken, können Träger von Krankheitserregern sein, die sich in ihren Körpern vermehren und auf neue Wirte, üblicherweise durch Bisse, übertragen werden können.“

ES BETRIFFT MENSCH UND HUND

Bei vielen vektorübertragenen Krankheiten handelt es sich um Zoonosen, also Erkrankungen, die direkt oder indirekt zwischen Tier und Mensch übertragen werden können. Hierzu zählen beispielsweise Lyme-Borreliose, Zeckenenzephalitis, West-Nil-Virus, Leishmaniose und Krim-Kongo-Fieber. (EFSA)

Wer sich über den Vormarsch von Vektoren informieren möchte, findet hier eine passende Studie

LINK: https://www.efsa.europa.eu/de/supporting/pub/en-1435

„VEKTORENKRANKHEITEN“ BEI HUNDEN

Sehr oft werden diese Erkrankungen als „Reisekrankheiten“ beschrieben, aufgrund der Klimaveränderung muss man aber nicht mehr unbedingt reisen um mit den passenden Vektoren in Kontakt zu kommen. Die Sandmücke zum Beispiel, ist mittlerweile auch in manchen Gebieten Deutschlands und der Schweiz anzutreffen.

Bei Hunden hat man es mit zwei Gruppen von Vektoren zu tun – den Zecken und der Sandmücke.

Zecken übertragen 5 Vektorkrankheiten, die Anaplasmose, die Babesiose, die Borreliose, die Ehrlichiose und die Hepatozoonose. Sandmücken beziehungsweise Stechmücken übertragen 2 Vektorkrankheiten, die Leishmaniose und die Dirofilariose, die sogenannte Herzwurmerkrankung. Allesamt ernst zu nehmende Erkrankungen beim Hund, die letal enden können und für die es keine Impfungen beim Vierbeiner gibt.

PRÄVENTION IST DIE EINZIGE MÖGLICHKEIT

Bei Hunden bedeutet das Spot On oder „Zeckenband“. Advantix (Wirkstoffe Permethrin und Imidacloprid.), Exspot (Wirkstoff Permethrin) und Frontline (Wirkstoff Fipronil) gehören zu den bekanntesten Zeckenschutzmitteln für Hunde, Bravecto ist das wohl umstrittenste.

SPOT ON

Bei einem Spot On werden die „Vektoren“ über den Hund vergiftet. Das bedeutet natürlich dass man seinem Hund eine bestimmte Dosis Gift zuführt, die sich in seinem Körper verbreitet. Im Allgemeinen werden Spot Ons aber gut vertragen und sind im Durchschnitt etwa 1 Monat lang wirksam. Zu beachten ist, dass Exspot und Advantix für Katzen giftig sind, das ist zu beachten, wenn man neben einen Hund auch einen Stubentiger sein Eigen nennt. Meist werden nach Anwendung des Spot On 2 Tage Badeverbot verordnet, das liegt daran, dass diese Präparate für Fische und andere Organismen im Wasser giftig sind.

ALTERNATIVEN ZUM SPOT ON

Wer Spot Ons nicht mag kann auf Anti-Zecken-Halsbänder
oder Kautabletten (wirken nicht präventiv gegen Stiche, töten aber die Zecke danach) zurückgreifen. Wer „Gift“ nicht mag, kann auf pflanzliche Mittel ausweichen. Bogacare zum Beispiel arbeitet mit einem Wirkstoff, der aus dem indischen Neembaum gewonnen wird. Wirksam ist auch Citronellaöl, allerdings reagieren Hunde auf den Geruch oft „allergisch“, denn feine Hundenasen mögen keine ätherischen Öle. Andere Hundehalter schwören auf Bernsteinhalsbänder (keine bewiesene Wirkung) oder Natürliche Mittel, wie zum Beispiel Knoblauchgranulat oder Bierhefe und schließlich gibt es noch Spezielle Anhänger für Hundehalsband und Hundegeschirr.

VEKTOREN KÖNNEN AUCH AUF MENSCHEN „GEHEN“

Das gilt vor allem bei Zecken. Die Zecken, die der Hund nach Hause bringt, müssen nicht zwingend am Hund bleiben. Viele Menschen leben so eng mit ihren Vierbeinern zusammen, dass sie gute Chancen haben, ebenfalls als „Wirt“ zu dienen und auch der Mensch kann eine Borreliose oder FSME bekommen. Daher ist der Zeckenschutz beim Hund auch immer Eigenschutz.

SIE FALLEN NICHT VOM HIMMEL

Die Zecke fällt nicht von Bäumen, sondern lebt am Boden oder auf der niedrigen Vegetation. Dort wartet sie auf einen „Wirt“. Zecken werden das ganze Jahr hindurch gefunden, kommen aber im Frühjahr und Herbst häufiger vor. Sie gehören zur Klasse der Spinnentiere und Unterklasse der Milben. Bisher wurden 18 heimische Zeckenarten in Österreich beschrieben.

LINK ZUM THEMA ZECKEN

ZECKEN – jedes Jahr eine Plage…Die Zecke ist ein Spinnentier. Das erkennt man beispielsweise an den acht Beinen der…

Gepostet von DOGnews – Die Seite am Mittwoch, 29. April 2015

SANDMÜCKE UND URLAUB AM MEER

Sandmücken sind echte Globalisten. Es existieren über 700 Sandmückenarten, die fast überall verbreitet sind, wo die Jahresdurchschnittstemperatur nicht unter 10 °C fällt. In Europa trifft man sie meist in den Mittelmeerländern an.

Die Biester sind klein, gerade einmal zwei Millimeter groß, mit feinen Flügeln, beiger Körper und schwarzen Knopfaugen. Trotzdem sind sie gefährlich, denn sie können eine Infektionskrankheit übertragen, die unter Umständen tödlich enden kann: die Leishmaniose. Beim Hund ist Leishmaniose unheilbar, man kann die Erkrankung mittels medikamentöser Behandlung lindern aber sie kostet in jedem Fall Lebensjahre.

Übrigens – Leishmanien sind auch für den Mensch ein Thema, auch er kann von dieser Krankheit befallen werden und auch wenn man selten daran stirbt, unangenehm ist es allemal. Für den Menschen kann es allerdings einen tödlichen Verlauf bei der viszeralen Leishmaniose geben.

DIE HIRSCHLAUSFLIEGE

Sie ist in diesem Zusammenhang ein Sonderfall, sie überträgt keine Krankheiten aber sie kann sehr unangenehme Entzündungen hervorrufen und sie überträgt ein Bakterium.

Sie ist zwischen 5 und 7 Millimeter lang, flach und von brauner Farbe. Sie besitzt außerordentlich kräftige krallenbesetzte Beine, mit welchen sie sich im Fell ihres Wirtes festkrallt. Hat sie einen Wirt gefunden, wirft sie ihre Flügel ab und krabbelt in das Fell.

Hirschlausfliegen umschwirren Mensch oder Tier zunächst. Beim Mensch bevorzugen sie Haare und Nacken. Sind sie erst einmal gelandet, verlieren sie in kürzester Zeit ihre Flügel und bewegen sich dann außerordentlich schnell ganz flach auf der Haut fort und krabbeln beim Mensch auch gerne in die Ohren. Beim Hund, bevorzugt sie die Stellen unter dem Bauch, auf den Innenschenkeln und im Afterbereich, bei einem langhaarigen Hund ist der ganze Körper betroffen.

Die Hirschlausfliege kann ein Bakterium übertragen. 2001 wurde dieses im Schönbusch, einem Naherholungsgebiet bei Stuttgart, von einem Biologen entdeckt. Es löst bei Hirschen und Rehen Fieber und eitrigen Erkrankungen des Fells aus. Nach seinem Fundort wurde es ‚Bartonella schoenbuchensis‘ benannt. Mittlerweile hat man nachgewiesen, dass dieses Bakterium auch bei anderen Tieren, wie Hunden, diese Symptome hervorrufen kann. Menschen können zudem in der Folge des Bisses an Herzentzündungen erkranken.

Text: Dognews
Bild: Tatiana LM von Pexels


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